28.- 31.07.24
3 Tage in Cusco:



Auf dem Turm von Santo Domingo
Früheres Augustinerkloster, heute Hotel
Fast drei volle Tage haben wir uns in Cusco gegönnt - ohne Programm und geplante Führung. Es ist ein echter Luxus, diese Stadt, die zum Weltkulturerbe gehört, zu genießen. Für mich nach wenigen Wochen ein 2.Mal, jetzt mit Myriam. Auf unsere Anfrage bekommen wir erneut eine 2 stündige Führung durch Mario, den Mann von Nieves. Und wie immer gehen einem beim 2.Durchsehen noch ein paar mehr Dinge auf.
Das eine: die Peruaner haben sich 1992 durchgerungen, auf dem Plaza Mayor eine Gedenktafel für die vielen Widerstandskämpfer des 16.Jh. aufzustellen: sie sprechen von einer INVASION, nicht von einer Eroberung. Sie sprechen davon, dass die Eindringlinge „uns niemals töten können!“ …NO PODRÍAN
MATARNOS…




Mario zeigt uns bei seiner Führung immer wieder die Präzisionsarbeit der Inkakultur.
Und dann habe ich mich in die Kathedrale zur Misa am Morgen geschlichen, um dem teuren Eintrittsbillet (40 Soles ab 9:30) zu entgehen. Ich wollte doch einmal das Abendmahlsbild aus Cusco sehen, auf dem unser Herr selbst Meerschweinchen mit seinen Jüngern teilt. Ich bin zwar erwischt worden, aber da war das Foto schon gemacht.

Dann beenden wir unseren Besuch in Cusco mit dem Blick von San Blas, dem Künstlerviertel.


Plaza Mayor

Oldtimertreffen auf der Plaza Mayor.
3 Tage im Regenwald (Selva) von Puerto Maldonado (31.7. - 2.8.)
Von Cusco aus fliegen wir eine Stunde nach Puerto Maldonado. Eine Stadt mit einem völlig anderen Gesicht. Die tropische Hitze von 30 Grad lässt sich noch ertragen. Die Luftfeuchtigkeit ist relativ. Von der Stadt aus fahren wir mit dem Boot über den Fluß mit dem schönen Namen „Madre de Dios“, eine gelbe Lehmbrühe, aber sicher an die 100 Meter breit. Das flache Boot mit dem Außenbootmotor bringt uns in unsere Lodge mitten in der Selva, dem Regenwald.

Im Regenwald:
1.Begegnung mit Menschen, die hier leben
Der erste Weg führt zu der nativen Familie. Nativ, nicht indigen, weil diese Gruppen den Kontakt zur Gesellschaft in Grenzen zulassen, ohne eigene Riten und Bräuche aufzugeben. Aus dieser Familie stammt zB der Schamane, der die nativen Familien hier in der Gegend betreut. Mit dem Geld, das sie verdienen, gehen sie im Ort einkaufen und vermeiden nicht den Kontakt mit Fremden. Sie tragen ihre Kleidung , leben ihre Körperlichkeit, strahlen eine Natürlichkeit aus, die ansteckend ist, sprechen ihre eigene Sprache Machingenka. Sie leben von der Jagd (wir sehen die Naturbögen mit einer starken Spannkraft und ihre Pfeile,) erlegen die Capybares, eine ca 60 kg schwere Meerschweinchenart (hässliche Wasserschweine), leben von den Früchten der Bäume (vielfältig und lecker).

Vier Frauen kommen aus dem Wald heraus zum offensichtlichen Treffpunkt für solche Begegnungen. Die Jüngeren kommen direkt auf uns zu und fraglos bemalen sie unser Gesicht mit roten Streifen auf Wangen und Stirn. Es ist ihre Begrüßung und ihr Willkommen. Eine Frau, ist sie älter?, legt sich auf die Matte und räkelt sich bequem. Eine Mutter stillt ihr Baby, eine junge Frau, die ich auf 16 geschätzt hätte, nimmt plötzlich das Baby und stillt es auch.
Die Jüngeren zeigen uns, wie sie Feuer machen und wie sie spinnen. Lassen es uns auch versuchen, aber bei mir reißt immer wieder der Faden ab. Sie lachen.
Schade, dass die Sprachbarriere so hoch war. Selbst der Guide kann sich nicht mit ihnen verständigen. Später merken wir, dass sie einige Brocken Spanisch können. Einen ihrer Namen behalte ich: Norma. Die anderen sind mir so fremd. Nur wenige Worte Spanisch gehen über ihre Lippen: die Zahlen, um Verkäufe zu machen.Für 10 Soles kaufen wir zwei Armringe, die aus rot-schwarzen Perlen oder Kernen der Früchte erstellt sind. Yin und Yang- Perlen, sagt der Guide. Ich lasse mir einen Reif von der Frau über die Hand ziehen, weil ich nicht weiß, dass ein Gummizug eingearbeitet ist. Dann gehen wir, ohne große Verabschiedung. So ist es wohl hier.








Natürlich weiß ich nicht, wie sehr wir die Frauen langweilen. Sicherlich wissen sie um den kommerziellen Nutzen dieser „Vorführung“. Trotzdem lassen sie sich auf Begegnung ein und haben keinerlei Berührungsängste. Ihre Haltung und ihr Blick strahlen Selbstbewußtsein aus. Ihre Natürlichkeit berührt.
Und die zusätzliche Botschaft: in diesem Wald kann man leben und findet offensichtlich alles, was man braucht.

Im Regenwald:
2.Begegnung mit Blumen und Bäumen
Unsere Guides Jesús und Luis sind von der Natur des Regenwaldes begeistert. Sie haben sich für dieses Stück Erde hier entschieden. Jesús, dessen Eltern in Lima leben (seine Mutter kommt von hier) , möchte nicht nach Lima zurück. Luis, der Myriam immer mit dem Namen „Emely“ anspricht, liebt die animales und die Landschaft des Selva.

Luis beschreibt den „Killer-tree“, den Killerbaum. Er umwickelt andere Bäume mit seinen lianengleichen Ästen, erstickt ihn irgendwann und wächst um ihn herum. Innen stirbt der alte Baum ab, sodaß ein Hohlraum entsteht. Durch diesen Hohlraum können wir von hinten nach vorn durch diesen Baum hindurchklettern.



Der ausgewachsene mächtige Killerbaum.

„Walking Trees“, wandernde Bäume mit einem Wurzelwerk über dem Erdreich.

100 Jahre alte hohe Palmen.






Und dann das Symbol meines Perubesuches: die Brücke
Das Programm für die Tour durch den Regenwald ist abenteuermäßig gestaltet. Offensichtlich versucht man so, besonders junge Menschen unterhaltsam durch diese wunderbare Natur zu führen. Es wird „Conopy“ angeboten, die Hängepartie über 100 Meter lange Seile, die über die Bäume des Waldes gespannt sind. Um dorthin zu kommen, ist der Weg über verschiedene Brücken angelegt. Diese hier z.B., aber auch ein Steg, nicht breiter als 15 cm, der mit Seilgeländern versehen über Abgründe führt… Wir haben die „Mutproben“ bestanden. Alles halb so wild, ein Naturgenuß „pur“.



Myriam alias „Emely“ am Seil…
Im Regenwald:
3.Begegnung mit den Tieren
Für die Begegnung mit den Animales des Waldes ist besondere Sensibilität gefragt. Wir sind hier nicht im Zoo. Um Tiere zu sehen, muss man sich der Tierwelt anpassen. D.h. früh aufstehen oder auch mal im Dunkel der Nacht losziehen. So ist eine Nachtwanderung anberaumt (um 18:00 im Dunkeln) oder eine Abendfahrt auf dem Fluß, um vielleicht Kaimane, Aligatoren oder Wasserschweine zu sichten und ein früher(5:30) Ausflug zum Lago Sandoval, der uns zu Seevögel und den seltenen hier lebenden Seeottern führt. Ob wir diese Tiere allerdings sehen, hängt von den Tieren ab. Die einzigen, die es uns leicht machen, sind die Affen, die sich gern von unseren Bananen verführen lassen. Aber auch ohne Bananen zeigen sie uns ihre Kunststücke in den Baumwipfeln.




Nachtwanderung: als wir erfahren, dass in fast jeder Palme eine Tarantel wohnt, wird uns ganz anders. Die Info, dass der Tarantelbiss nur schmerzhaft, aber nicht tödlich ist, und dass sie lieber Mäuse als Menschen fressen, beruhigt uns auch nicht. Als Luis dann mit einer Tarantel spielt, wird uns ganz mulmig.


Die (häßlichen) Wasserschweine werden von uns bei ihrer Nachtruhe gestört. Ob das so eine gute Idee ist, hier nachts herumzuschippern, frage ich mich.

Und ob es dem kleinen Aligator gefällt, hier herumgezeigt zu werden, ist auch offen.


Die frühe Fahrt zum Lago wird mit dem Geschenk eines Supersonnenaufgangs belohnt.

Mir gefällt viel mehr die Fahrt auf dem morgendlichen See. Die flachen Boote mit dem Stechpaddel gleiten still über das Wasser. Es ist eine Athmosphäre der Ruhe und Aufmerksamkeit. Ob wir so rücksichtsvoll auch zuhause mit der Natur und der Tierwelt umgehen ?! Die 6-8 Boote mit Touristen auf dem See stören nicht. Man muss allerdings auch ruhig sitzen bleiben. (Die Tour dauert 2 Stunden) Ein Stellungswechsel führt oft zu einem Aufschrei, weil dann das Boot aus dem Gleichgewicht kommt. Aber wir kommen ohne Wasserkontakt über die Runden. Und als sich dann die Ottern zeigen, fressen, schmatzen und miteinander spielen , fühlen wir uns in ihre Welt aufgenommen.








Für solch spezielle Naturfotos braucht an natürlich eine andere Fotoausrüstung. ..

Nach diesem Ausflug zum See - Stellungswechsel. Bootsfahrt zum Festland Puerto Maldonado, Autofahrt zum Flughafen, eineinhalb Stunden Flug, Landung in Lima. Das Herz und der Kopf sind noch im Selva…

In Lima wohnen wir bei Evelyn ihrem Sohn Paulo in Miraflores, bei denen wir schon in Pauza untergekommen sind. Wir erleben zwei Tage Lima von seiner Schokoladenseite und dann verabschiede ich Myriam am Airport.




Hier mit Evelyns „Kussi“ (Quechua= Felix).
Myriam ist wieder in Alemania. Ich fahre von Lima aus nach Trujillo (560 km im Norden Perus/8 Stunden Nachtbus) zu César, einem Richter von dort, der sich Urlaub genommen hat und mir seine Stadt zeigt.


Plaza de Armas in Trujillo, Provinzhauptstadt. 18 Grad, bewölkt, die Leute finden, es sei hier kalt und Winter.
Bei César in Trujillo
Norbert hat mir einen alten Bekannten vermittelt, den er aus seiner Seminarzeit in Cajamarca und Trujillo kennt. (Das war in den 90er Jahren). Aber sie schätzen sich und die Freundschaft besteht offensichtlich noch immer. César ist höchst interessiert, was Norbert macht und wie es ihm geht und schätzt ihn mit seinen Einstellungen und seiner Theologie.
Ich beschreibe César, weil er eine so beeindruckende Persönlichkeit ist und mit ihm Trujillo, seine Stadt.
Wer ist César?
Ich erlebe einen souveränen, eloquenten und gebildeten Mann. Er ist gleich alt wie ich (69) mit hochgewachsener Statur. Er legt wohl keinen Wert auf Kleidung und sieht nicht nach einem politisch und gesellschaftlich hochgestellten Richter aus. Vielleicht ist er auch einfach nur bescheiden und anspruchslos. Er ist Chef seiner juristischen Abteilung und vernetzt mit den politisch und kulturell Verantwortlichen der Stadt. Bei den 2 Konzerten, die wir besuchen, schüttelt er ständig irgendwelche Hände.

Das Haus, in dem er mich aufnimmt, hat 4 Stockwerke. Im untersten stehen 2 Autos, ein Käfer von 1972 und ein neuer Hiundai SUV. Im oberen Stockwerk füllen die Zimmer Keramiken (offensichtlich echte) aus der Moche und/oder Chimu-Kultur. Im darunterliegenden Zimmer sind Krippenfiguren, andere Tonarbeiten (Abendmahlsdarstellungen) und Alltagskunst aufgehängt.
Alles in allem ein fürstliches Haus in Peru, was gut gesichert sein will. Bevor wir das Haus verlassen oder betreten, müssen viele, viele Schlösser geöffnet werden.





Nur sein Hund Max mag keine Gäste. Er lässt sich bis zum Schluß nicht streicheln, aber immerhin schnuppert er immer wieder an meinen Schuhen.
César lebt seit dem Tod seiner Frau vor 8 Jahren allein in dieser „Villa“. Sein Sohn arbeitet als Lehrer (?) in Trujillo, zeigt sich aber in den 3 Tagen nicht und sagt auch ein vorgesehenes Mittagessen heute beim Vater kurzfristig ab.
César zeigt sich sehr zuvorkommend und gastfreundlich. Er beherrscht die Form, lässt mich immer vor ihm aus der Tür gehen, will mir alle Wünsche erfüllen, sagt mir, was ich fotografieren soll und kann zu jedem Haus in Trujillo einen Vortrag halten (, den ich nur zur Hälfte verstehe, weil er einen ausgewählten Wortschatz benutzt.)
Hier am Plaza de Armas einer der Kolonialbauten mit den berühmten spanischen Balkonen.

Aber wir schaffen es doch, auch über differenzierte inhaltliche Dinge ins Gespräch zu kommen.
Auch César hält die peruanische Kirche für retrospektiv. Das 2.Vatikan. Konzil scheint hier nicht angekommen zu sein. Die Priester tragen gern Soutane und haben keine Vision, sagt er. Der Bischof von Trujillo, Vorsitzender der lat.amerikanischen Bischofskonferenz, ergeht sich im Luxus und in seiner majestätischen Rolle. Auf einem Foto zum synodalen Weg läßt er sich fotografieren in einer Menge von Frauen, soutanetragenden Priestern - aber ohne Jugendliche und Familien.

Dass er in einem fürstlichen Palast wohnt, der damals mit den spanischen Kolonialherren konkurrieren konnte, ist ihm nicht anzukreiden, aber wird ihm wohl entgegenkommen.

Sein Kunstverständnis ist sehr populär ausgerichtet. Erst 2018 hat er die Kathedrale wie auch die Hauskapelle des bischöflichen Palastes neu bemalen lassen.


Wenn der Bischof von Trujillo schon nicht der Papst ist, holt er sich Michaelangelo wenigstens nach Trujillo.
César ist angetan von der deutschen Lösung der verheirateten Diakone, die er bei einem Besuch der Partnergemeinde in Donaueschingen kennengelernt hat. Aber dafür sind die Bischöfe in Peru nicht offen. Segnung homosexueller Paare - nicht denkbar in Peru. Daher genießt er die Einstellung und das Charisma von Norbert, den er sich gern als Bischof vorstellt.
In Peru gehen die Staatsdiener mit 70 in die Pension und César hat nicht vor, länger zu arbeiten. Außerdem hat er genug Interessen und arbeitet an sozialen Projekten
Schon jetzt engagiert er sich neben seinem Beruf an einem Sozialprojekt zur Begleitung und Erziehung von Jugendlichen: Hintergrund: wie in Kolumbien werden peruanische Jugendliche unter 18 und Kinder, die in Peru normal zur Schule gehen, angeheuert und ausgebildet, (vermutlich von der Drogenmafia) ausgewählte Menschen zu ermorden. Sie fahren mit dem Motorrad an den betreffenden Autos vorbei, und erschießen die Zielpersonen an der nächsten roten Ampel. Die Kinder sind nicht strafmündig und daher gut brauchbare Instrumente. Cesar hat eine Kampagne gestartet, in der Lehrkräfte in Workshops mit dem Phänomen der „Mörderkinder“ konfrontiert und befähigt werden, die Kinder und Jugendlichen in ihren Schulen mit dieser „kolumbianischen“ Versuchung bekannt zu machen und zum Widerstand zu befähigen. Er hat schon 200 Lehrer in seinen Workshops erreicht.

Natürlich kennt César als Richter die kriminelle Situation in Trujillo. Besonders unter den Venezuelaner, die völlig verwahrlost und ohne Unterstützung in Peru unterkommen. Werden sie auffällig oder sollen zurückgeführt werden, lehnt der Staat Venezuela eine Aufnahme ab. D.h. Peru bleibt auf dem Problem sitzen und hat ja eh wenig Konzepte für seine soziale Versorgung. Also schlafen ganze Familien im benachbarten Park im Freien und es ist besser, den Jugendlichen nicht im Dunkeln zu begegnen. Handy und Geld sind begehrte Objekte. Und sie haben schnell den Finger am Drücker irgendeiner Pistole.

Dank seiner Verbindungen bekommen wir Zugang zum Ratssaal der Stadt.
Ich bedaure, dass ich nicht sicherer bin mit meinem Spanisch. César ist rücksichtsvoll und ergänzt schnell meine Suche nach Vokabeln oder verbessert meine falsche Wortwahl, wenn er erahnt, was ich meine. Er strahlt ein väterliche Ruhe aus und bietet mir 3 Tage, in denen er zuerst die kolonialen Patios der Behörden und den Ratssaal des Bürgermeisters mit mir besucht. Ich denke, was ist ihm wohl wichtig, mir zeigen zu wollen? Er bucht eine Tour zu den archäologischen Ausgrabungen der Moche und der Chimu-Kultur, geht in archäologische Museen und kann mir einzelne Bauwerke im Zentrum erklären. Mein Wunsch, die Kathedrale kennenzulernen überhört er zwei Tage und führt mich dann dorthin. Aber wir sind auch schnell wieder draußen. Das scheint nicht sein Favorit zu sein.
Hier ein Blick auf Mauern der Chan Chan Stadt (Chimu-Kultur), ein riesiges Gelände mit vielen Mauern und Darstellungen, die in das Lehmgemisch eingearbeitet wurden.

Die Moche-Kultur hatte eine eigene Sexualauffassung. Männliche wie auch weibliche Genitalien wurden extrem vergrößert dargestellt. Interessant, wie gern sich die Besucher vor diesen Teilen fotografieren ließen.


Zur Tour gehörte auch der Besuch am Strand von Trujillo mit den traditionellen Fischerbooten.






Jedenfalls führt César mich durch verschiedene Innenhöfe der Stadtverwaltung oder durch archäologische und stadtgeschichtliche Museen. Das „Puzzle“ mit der schönen Frau und den Symbolen der hiesigen Kultur gefiel ihm besonders. Vielleicht ist sie sein Typ oder erinnert an seine Frau. So bekomme ich einen Basiseinblick in die Kolonialen Errungenschaften in Trujillo und werde eingeführt in die verschiedenen Kulturen, mit denen Peru bereichert ist. Inzwischen bin ich auf Moche, Chimu, Nasca, Inka neugierig geworden und habe Lust, in Lima noch ein archäologisches Museum der Moche Kultur anzusehen.


Zwischendurch eine Begegnung mit der Macht der Staatsgewalt: an die 200 Polizisten werden auf der Plaza de Armas vereidigt. Sie stehen dort in Reih und Glied. Geschützt von ihren Kollegen von der Reiterstaffel und einem Aufgebot an Polizisten mit Schutzschilden. Man hört Lärm von Tröten und sieht Fahnen. 2 große Demonstrationsgruppen á 100 Menschen kritisieren die Korruptionsanfälligkeit der Polizei. César hält 70% der Polizisten für korrupt. Als sich die Schutzschildtruppe vor die Demonstranten stellt, könnte es zum Eklat kommen. Aber einige Zeit später, als zwei Hubschrauber über den Platz dröhnen und die Macht am Boden unterstützen, hört man nichts mehr von den Demonstranten.

César Sicht des Staates und seiner vielen Schattenseiten schildert er mit großem Realititätssinn und Sorge. Wo bleibt in der Jugend die Hoffnung auf Zukunft. Die vielen Nationalitätsbeschwörungen und die Werbung des Staates, stolz auf Peru zu sein, hält er für leer und Propaganda. Der Staat tut nichts für sein Volk. Und dafür kann er viele Beispiele nennen vom Bildung- bis zum Gesundheitssystem.
Dass César mich mit zu den beiden Jugendkonzerten nimmt, ist am ersten Abend eine Herausforderung (auf schlechten Sitzen in einem abgewrackten Theatersaal und mit schräg gestimmten Geigen). Wird aber am 2.Abend zu einem Genuß im Konzertsaal der Stadt. Jugendliche aus Kolumbien, San Salvador, Mexico und Peru sind hier zu einem Orchester zusammengestellt und spielen unter ihren verschiedenen Dirigenten klassische und typisch peruanische Musik, z.B. den Marinera-Tanz aus Trujillo. Ein wunderbarer Abend.

Das folgende 2 minütige Video mute ich euch zu (müsst es ja nicht anschauen) , weil es den typischen Marinera-Tanz (das Taschentuch gehört unbedingt dazu) aus Trujillo zeigt. (Ich habe ihn schon auf dem kleinen Dorffest in Pahuasi aufgenommen und fand ihn dort schon enorm anmutig getanzt.) Hier tanzen 2 Profis. Ich finde, es kommt die Ausdruckskraft des männlichen Parts besonders gut zur Geltung. Und dass die Frau barfuß geht, gehört zum Ritual dazu. Übrigens tanzt hier die Tochter des Dirigenten Alvarez, der mit seinen fast 80 Jahren als Urgestein in der Musikgeschichte Trujillos gilt. Und Alvarez - wie könnte es anders sein - war entfernter Studienkollege von César.
Danach führt Cesar mich an beiden Abenden noch in ein einfaches Restaurant (sie sind nach unseren Vorstellungen alle einfach) zu einer Sopa Gallina, einer Hühnersuppe mit einem Hühnerknochen und einem gekochten Ei. Ein gesunder Abschluß.
Ich bewundere Césars Kondition. Er läuft mit mir den ganzen Tag herum, ich sehe ihn mal gähnen, aber höre ihn nie stöhnen. Er weiß die Form zu wahren und nimmt sich 3 Tage ganz zurück. Außer beim Telefonieren. Sein Handy geht ständig und selbst im Konzert telefoniert er zwischen den Musikstücken oder stellt sein Handy nicht auf lautlos, sodaß der Nachrichtenton immer wieder zu hören ist. Aber das Handy ist des Peruaners liebstes Kind. Es wird immer und überall telefoniert. In der Kirche oder im Konzert. Es gibt keinen Aufruf, die Handys bitte auszuschalten.

Da ich nur bruchstückhaft Césars Hinweise verstehe, gibt es schon mal Ungereimtheiten. Wir sitzen im Auto seines Bruders (ein 42 Jahre alter Toyota Sentero) mit Mutter und der Ehefrau des Bruders und fahren in die Sierra. Dass „sierra“ die Berge sind, weiß ich, aber welche Berge und wozu? Wir fahren tatsächlich in eine Gegend außerhalb von Trujillo. Offensichtlich haben sie gedacht, ich habe in Peru noch keine Berge gesehen. Wir steigen in dem kleinen Dorf Simbal aus, machen auf dem dortigen Plaza de Armas ein Gruppenfoto und fahren wieder zurück. Ok, im nächsten Dorf zeigen sie mir noch ein paar Moche-Darstellungen und dort essen wir noch Gebäck auf der Straße.
Aber unsere deutsche Gewohnheit, in einem Cafe einzukehren, ist hier unbekannt. Peru live.


Ein letzter Eindruck: César bringt mich mit seiner Familie zusammen. Er führt mich in die Wohnung der Mutter, mit der wir von dort aus essen gehen. Und lädt am nächsten Morgen seinen Bruder mit Familie zum Frühstück ein. Das weitet den Blick und gibt interessante Gespräche, zumal mit der 27 jährigen Nichte, die inzwischen als Ärztin arbeitet. Sie meldet sich am Nachmittag und bietet mir an, meinen inzwischen chronifizierten Husten zu untersuchen.Ein netter Zug, zumal ich auch schon an einen weiteren Arztbesuch gedacht hatte, weil dieser Husten überhaupt nicht rückläufig ist. Also hört sie mich ab und wir unterhalten uns über die Röntgenaufnahme aus Lima. Anschließend werden die „Untersuchungsergebnisse“ im Familienkreis diskutiert, was irgendwie ganz lustig ist. Ergebnis: keine Lungenauffälligkeiten, offensichtlich eine zähe Bronchitis,vielleicht auch ein bisschen Covid, aber dazu passen die Symptome nicht.

Mit diesem alten Toyota sind wir in die „Berge“ gefahren. Dante, der Bruder, nimmt diesen Wagen, wenn er über schlechte Straßen fahren muss…Und das schaffte der alte Toyota spielend. Manches Taxi hatte schlechtere Stoßdämpfer! Sein nagelneuer Hiundai xi10 steht zuhause.


Manchmal schaue ich nicht hinter die höfliche und formelle Maske von César. Ist er gelangweilt oder müde? Aber seine Freundlichkeit wirkt authentisch. Er ist sportlich und mit seinem großen Körper, an dem die Arme beim Laufen wie aufgehängt hin und her schwingen, legt er ein straffes Tempo bei den Gängen durch die Stadt vor. Mit seiner sonoren Stimme stellt er im Hör- oder Gerichtssaal sicher schnell eine Autorität dar. Und wenn er telefoniert, klingen seine Antworten verständnisvoll und empathisch. Als er mich Samstag an der Busstation Richtung Cajamarca verabschiedet, schenkt er mir noch ein Tütchen Schokonüsse und Gummibonbons. Wie rührend ist das denn?
Mit César habe ich Trujillo kennengelernt: eine Stadt geprägt von der Kolonialgeschichte mit vielen Patios (Innenhöfen) und spanischen Balkonen. Hier wurde in den 1820er Jahren zuerst die Unabhängigkeit Perus ausgerufen.
Die Bauten am Plaza de Armas sind frisch renoviert, gehen nicht über 2 Stockwerke hinaus. Die Boulevards und Shoppingmeilen sind sauber und gepflegt. Der Verkehr in der Rushhour heftig. Insgesamt ein Lima-Verschnitt allerdings überschaubarer, mit gemütlicherer Atmosphäre und auch einigen archäologischen Schätzen! Eine Stadt, in der man leben kann.
Als ich von Trujillo aus meine nächste Station erreiche, Cajamarca, schreibe ich noch einmal ein Dankeschön zurück. Césars Antwort ist ausgewählt und herzlich, auf eigene Weise persönlich:
Ofreceré tus saludos a mi familia. Una gran experiencia haber compartido camino y reflexión. Te pido, por favor:1.mandame una foto del Padre Alois y tú. 2.Mandame el nombre y la ubicación del Hostal en el que estas alojado. Fabulosos días. Un fuerte abrazo. A la expectativa. Buenos sueños.
= Ich werde deine Grüße an meine Familie weitergeben. Es war eine großartige Erfahrung, die Reise und die Reflexion zu teilen. Eine Bitte, por favor: 1. Schicke mir ein Foto von Padre Alois und dir (ein 90 jähriger charismatischer Priester, der mit seiner Frau in Cajamarca wohnt und sowohl Norbert wie César begeistert hat) 2.Schicke mir die Adresse des Hostals, in dem du untergekommen bist. Wunderbare Tage. Herzliche Umarmung. Schau nach Vorn! Gute Träume!
Sollte ich ihn das nächste Mal besuchen, was ich mir gern vornehme, möchte ich auf C1 Niveau mit ihm sprechen können. Sein Fundus an Wissen in politischer, gesellschaftlicher und kirchlicher Hinsicht scheint mir unschätzbar groß.

Zum Schluß scheint die Sonne auf der Plaza de Armas und alles sieht noch freundlicher aus.
Ausblick: auf dem Weg nach Cajamarca


Ich fahre von 10 - 17:45, wobei der Fahrer eine knapp einstündige Mittagspause an einem Restaurant verordnet.



Plaza de Armas.


Angekommen in Cajamarca finde ich ein lebendiges Nachtleben vor. Fühle mich an Cusco in Kleinformat erinnert, was auch der Peru-Führer bestätigt: Cajamarca sei das Cusco des Nordens. Außerdem gilt der Plaza de Armas (Bild oben) als der größte Plaza de Armas in Peru. Überprüft habe ich das nicht. Jedenfalls sticht er heraus mit seinen Grünanlagen und seiner Gemütlichkeit.
Heute ist Dienstag, der 13.August.
In 3 Wochen sitze ich in Lima im Flieger nach Hause. Und heute?
Begegnung mit einem Urgestein von Cajamarca: Padre Alois (Eichenlaub).
Sowohl Norbert als auch César in Trujillo haben mich aufmerksam gemacht auf Alois, den deutschen Priester aus dem Schwarzwald, der seit den 60er Jahren hier arbeitet. Er ist jetzt 92, lebt in einem Haus nahe der Plaza de Armas in Cajamarca mit einer Hauswirtschafterin, seiner langjährigen peruanischen Gemeinde- Mitarbeiterin Monica Buse und seiner Adoptivtochter mit Familie (Ehemann und 2 Jungen). Ein echtes Mehrgenerationenhaus. Das scheint ihn jung und lebendig zu halten, auch wenn ich merke, dass er in seiner Welt lebt und nach eineinhalb Stunden Gespräch (oder Vortrag) erschöpft ist. Ich erlebe, wie die attraktive Adoptivtochter sich mit einem Kuss auf seine Glatze liebevoll verabschiedet und der 10 jährige seinen „Großvater“ herzlich umarmt. Und gleichzeitig versteht sich Alois als Priester, der in einer majestätisch entfremdeten peruanischen Kirche sozialarbeiterisch Befreiungstheologie gelebt hat.



Sein Hobby war das Fotografieren und so zeigt er mir an Hand der im PC sorgfältig sortierten Fotos seinen Lebenslauf und sein Lebenswerk: eine Kirche in Baños de Inca, eine Schule mit dem Schwerpunkt praktische Ausbildung und Berufsvorbereitung sowie ein Heim für Straßenkinder. Und nebenbei erklärt er mir, wie hinter allem eine positiv ausgerichtete Befreiungstheologie steht, die den Menschen wertschätzt und eben befreien will.
Und während ich in Peru immer wieder erlebe, wie Schuldbekenntnisse gebetet und leidende Christusfiguren durch die Straßen getragen werden, sei folgendes Beispiel als Zeichen echter Befreiungsarbeit erzählt:


Mit Witz und einem gewissen Stolz berichtet Alois davon, wie er das Auferstehungskreuz in seiner Kirche manifestiert hat. Die Geschichte erzählt er wohl jedem gern. In einem Abstellraum irgendeiner Kirche seiner Umgebung fand er eine Holzfigur von Johannes der Täufer, die aufrecht und in gewisser Siegespose auf den Zuschauer zuging. Diese Statue hat er in heimlicher Stunde in seinen Schlafsack gepackt, in seinen VW Käfer geschafft und schnell abtransportiert. Sie wurde umgewidmet und diente schließlich als Auferstehungschristus innerhalb eines leuchtenden Osterkreuzes. Ich höre heute noch den Stolz und den Humor aus seinen Worten: „Ich hab es nie verraten!“
Nach 30 Jahres übergibt Alois seine Kirche einem peruanischen Nachfolger und bald sind der Altarstein, der aus regionalem Fels gestaltet war und das Osterkreuz abgebaut und ausgetauscht gegen ein peruanisch konservatives Kunstwerk… Die Zeit, als Kirche noch sozial wirksam war, scheint auch in Peru vorbei zu sein.
Zwei Tage später will ich mit Andreas, dem Voluntär aus dem Hogar Santa Dorotea (s.u.) am Abend einen Pisco sour trinken. Da begegnen wir einer Frau, die bei Padre Alois im Haus wohnt und die mich von meinem Besuch am Dienstag erkennt. Sie nimmt uns ins Schlepptau mit in den Ratssaal der Stadt, weil dort der 93.Geburtstag von Alois hochfestlich begangen wird. Alois ist eben auf der sozialen Ebene der Stadt eine Größe. Mit Lobreden und Tanzvorführungen, die die cajamarquinischen Traditionen zeigen. Z.B. die „Trommelflöte“ und die „Trompete mit dem langen Hals“ (ich weiß die Fachwörter nicht). Eine Überraschung für uns und ein Erlebnis ortsnaher Folklore.




Alois hier mit seiner Adoptivtochter mit Familie und Monica, seiner Lebensgefährtin, die alle unter einem Dach wohnen.
Hinweis auf das Gemälde an der Rückwand: Andre Cevallos aus Cajamarca hat es gemalt (Die Geschichte Perus) und Alois verweist auf die 2 Hände, die weiße und die schwarze Hand, die gemeinsam das Herz? oder die Welt tragen.
Hogar Santa Dorotea
„Hogar ist der spanische Begriff für angenehmer Ort, Familie, im weitesten Sinn ein bergender Platz. Eigentlich viel schöner als „Heim“)

Und hier begegne ich dem Werk eines anderen deutschen Energiebündels: Christa Stark.
Als Sonderschullehrerin in Cajamarca angefangen, leitete sie die erste Sonderschule und gründet schließlich dieses Heim für behinderte Kinder. Fast 30 Kinder können hier leben seit 45 Jahren und täglich kommen an die 25 Kinder aus der Stadt hierher, um ambulant an Ergotherapie oder Sportangeboten teilzunehmen. Außerdem gibt es eine eigene Abteilung für Audiometrie und Blindenunterstützung. Silvia beherrscht die Brailleschrift und leitet an in der Zeichensprache.
Schattenseite: der Staat Peru macht keinerlei Anstalten, um für seine behinderten Kinder Förderangebote zu erstellen oder Sonderschulen einzurichten. Christa finanziert sich allein aus Spenden und einer deutschen Partnergemeinde in Herxheim.
Leider treffe ich Christa nicht persönlich an. Habe nur mit ihr telefoniert vor meiner Reise hierher. Sie ist derzeit in Deutschland, Familie und Freunde besuchen - und: Spenden locker machen.




Jonny gehört zu denen, die morgens mit dem hauseigenen Bus hergebracht und mittags wieder nach Hause gefahren werden.
Die Kinder und auch Jugendlichen suchen die Körpernähe. Schnell werde auch ich umarmt und lange gedrückt.
Hier rechts Silvia, die Direktorin. Oben rechts Paolo, der blinde Junge, der sich durch die Einrichtung tastet, die er gut kennt.

Manche haben eben bei aller Beeinträchtigung lateinamerikanisches Temperament im Blut. Besonders Saulo vorn im Bild.
Ich bin hier eine Woche mitgelaufen, habe die Workshops vom Warming up (mit viel Musik) , Tanzangebot, Theaterprobe und Backangebot mitbekommen und war am Schluß dabei, als die Kinder und Jugendlichen ihre Produkte auf dem Markt in Cajamarca verkauft haben. Denn das ist auch eine Einnahmequelle und eine Möglichkeit der Öffentlichkeitsarbeit.
Habe mit Silvia über die Struktur und Organisation des Hauses gesprochen (14 MitarbeiterInnen, die im Schichtdienst den Tag und die Nacht abdecken und mit dem Mindestlohn von 1200 Soles bezahlt werden). Die Workshops in Ergotherapie etc. werden von Profesoras, (Lehrerinnen mit einer Grundschul-ausbildung) durchgeführt und für die Audiometrie und Blindenarbeit gibt es auch Fachkräfte. Die Versorgung liegt auf vielen Schultern: die Familien der Kinder bringen Lebensmittel mit ins Haus und Christa sorgt dafür, dass von Deutschland regelmäßig Unterstützung kommt. Und das seit 45 Jahren! Ich empfehle die Internetseite mit dem deutschsprachigen Video von Christa. Dort sieht man auch viele der Mitarbeiterinnen und Kinder wieder, die ich hier vorgestellt habe. Ein Spendenkonto ist nicht angegeben, dafür muss man dem „Spendenbeauftragten“ eine Mail schreiben. Aber das finde ich auch gut so. Es ist kein Bettelvideo! Aber ein hochmotiviertes Projekt, das Unterstützung verdient. Hier die Adresse: www.asociacionsantadorotea.org


Silvia, die Direktorin, beim inklusive Backtraining für die (deutschen) Haferkekse, die am Freitag auf dem Markt verkauft werden. Sie benutzt eine einfache Sprache und bezieht wirklich alle TeilnehmerInnen gut mit ein!





Nach Anlaufschwierigkeiten meinerseits muss ich feststellen, wie schnell in den letzten 3 Tagen das Vertrauen gewachsen und die Hemmschwellen von Seiten der Kinder abgebaut wurden. Sie halten mir einen Platz im Bus frei oder reichen mir die Hand. Und bei diesen Kindern läuft fast alles über Berührung - und beim Wunsch nach Distanz über Nichtberührung. Ich sehe mich nicht als den deutschen Missionar, der großzügig Nähe verteilt. Ich sehe eher die Kinder mit ihrer Begabung, Nähe zu schenken und die Distanz unserer Gesellschaft durch ihre Unvermitteltheit zu durchbrechen. Es zeugt von einer gesunden Atmosphäre in dieser Einrichtung, die sich dem Ziel der Verselbständigung und größtmöglichen Eigenständigkeit ihrer Klienten verschrieben hat. Diese Offenheit spüre ich auch bei der heutigen Einladung der Leitung und der Profesoras ins Cafe. Außerdem passt das zum Abschied von Andreas, dem Voluntär aus Horb im Schwarzwald, der morgen seinen 2 monatigen Aufenthalt in Santa Dorotea beendet.

César ist ein Schlauer. Er kann mit mir über Handys reden und seinen Berufswunsch, Mechaniker zu werden. Er kennt Deutschland, d.h. Mercedes (mehr nicht) und hat ein gewinnendes Lächeln und eine einnehmende Freundlichkeit. Man muss ihn nach den ersten Worten gern haben. Ich glaube, mit der entsprechenden Förderung kann er seinen Berufswunsch erreichen. Er scheint mir der „Intellektuelle“ unter seinen Kollegen zu sein.

Mit dem Besuch im Hogar Santa Dorotea beende ich mich meine „sozialen Besuche“.
Die nächsten Ziele sind touristischer Natur: will für eine Woche ein paar Orte im Norden Perus kennenlernen.
Die letzte Woche gilt dem Abschied in Nasca, bevor ich am 3.9. in Lima in den Flieger steige.